-- archive.php --

Während der Festivalwoche (13.07. – 17.07.2022) hat die Tourist-Information Arnstadt geänderte Servicezeiten:
Montag – Freitag: 10:00 – 18:00 Uhr
Samstag, Sonntag: 10:00 – 17:00 Uhr

Öffnungszeiten Johann-Sebastian-Bach-Kirche:
Montag – Samstag: 10:00 – 16:00 Uhr
Sonntag: 11:00 – 16:00 Uhr

Öffnungszeiten Oberkirche:
Montag – Freitag: 13:00 – 16:00 Uhr
Samstag, Sonntag: 11:00 – 15:00 Uhr

Öffnungszeiten Liebfrauenkirche:
Mittwoch – Samstag: 10:00 – 12:00 Uhr
Sonntag: 13:00 – 15:00 Uhr

Die Öffnungszeiten der Kirchen können ggf. wegen Konzertproben abweichen. Wir sind bestrebt die Kirchen so lang wie möglich offen zu halten. Bitte orientieren Sie sich anhand der Kirchenaushänge. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Von großen Genies und starken Frauen

Das diesjährige Bach-Festival beginnt am Mittwoch, dem 13. Juli 2022, mit einem Konzert der Pianistin Ragna Schirmer. In der Arnstädter Bachkirche spielt die vielfach ausgezeichnete Musikerin Werke von Bach, Liszt und Schubert an einem Salonflügels der Firma Steinway & Sons. Im Interview verrät sie, was sie mit J. S. Bach verbindet, was sie an Clara Schumann fasziniert und warum sie gern an authentischen Orten spielt.

Auf Ihrer ersten CD sind Bachs Goldbergvariationen zu hören. Welche Verbindung haben Sie zu J. S. Bach?

Johann Sebastian Bach ist für mich der größte Genius, betrachtet man die Perfektion der horizontalen und vertikalen Melodie-Führung. Schon als pianistische Anfängerin war ich von der Komplexität und Schönheit der Kleinen Präludien fasziniert und diese Begeisterung hält bis heute an. Da mich die Goldbergvariationen schon lange begleiten, mussten diese mein CD-Debüt werden.

Clara Schumann ist eine weitere Persönlichkeit, die in Ihrem Werk eine zentrale Rolle spielt. Woher entspringt die Faszination für diese Künstlerin?

Clara Schumann war eine starke Frau: Unternehmerin, Managerin, Mutter, Pianistin, Komponistin. Sie muss ungeheuer zäh und willensstark gewesen sein. Eine solche Leidenschaft findet man heutzutage selten, aber im 19ten Jahrhundert mit den durchaus beschwerlicheren Lebensumständen ist ihre Leistung nicht hoch genug zu schätzen!

Sie sind bereits in der Arnstädter Bachkirche aufgetreten, aber auch im Dresdner Coselpalais, in dem Clara Schumann oft spielte. Was macht den Reiz aus, an authentischen Orten zu musizieren?

An authentischen Orten zu musizieren, das ist immer ein ganz besonderes Gefühl: zu wissen, der Komponist, dessen Werk ich aufführe und mit dessen Leben und Wirken ich mich so viel beschäftige, war hier, hat in diesem Raum geatmet, gelacht, gelächelt, das bewegt mich und hebt mich. Das sind so magische Momente, die man nicht begreift. Aber fühlt.

Und worauf freuen Sie sich, wenn Sie im Juli in Arnstadt zu Gast sind?

Ich freue mich auf die Kirche, das Publikum, und ich freue mich auf das sehr exklusive Programm, was einen Bogen von Bach bis Busoni spannt.

Im Interview mit Klaus Mertens zu seinem geplanten Auftritt in der Oberkirche. Der Bassbariton ist viel unterwegs. Unsere Anfrage hat er vor seiner Abreise nach Lugano mit einer so wundervollen Mail beantwortet, welche wir im ursprünglichem Wortlaut wiedergeben.

Während dieses Interviews befinde ich mich in der Nachbereitung meiner Konzertreise von Leipzig, wo nach zwei – nicht nur für alle Bach-Freunde und Musiker – extrem schwierigen Jahren nun wieder das große Bachfest unter weitgehend „normalen“ Verhältnissen über die Bühne gehen konnte. Dabei hatte ich das große Glück, meine drei Konzertbeiträge in den drei originalen Bachkirchen singen zu können: So gab es in der Thomas- sowie der Nikolai-Kirche zu Bach’s Zeit zahlreiche Erstaufführungen seiner Werke sowie Dienste mit Kantaten, Motetten, geistlicher Musik überhaupt. In der inzwischen wieder aufgebauten Pauliner Kirche (Universitätskirche) versah Bach regelmäßig gewisse Dienste. Dass man in St. Thomas sogar an seinem Grab musiziert, toppt eigentlich alles. Für mich ist es stets etwas sehr Besonderes und zusätzlich motivierendes, an originalen Orten singen zu können. So verhält es sich auch mit Arnstadt, wo der junge Bach bereits Großes schuf.

Dass ich in meiner bisherigen Karriere das große Glück hatte, als weltweit einziger Sänger das gesamte vokale Werk Johann Sebastian Bach’s und Dieterich Buxtehudes in zahllosen Konzerten zu singen und auf CD zu produzieren, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit, Freude, auch mit ein wenig Stolz. Die Frage nach der damit gewiss auch verbundenen physischen Belastung – all dies ist natürlich auch ein Kraftakt – stellte sich mir dabei allerdings nie. Bis heute werden bei mir derartige Fragen überlagert von meiner grenzenlosen Begeisterung für die Vokalmusik – heute freilich mit einem schier grenzenlosen Spektrum – und der Freude am Gesang.

Im Gegensatz zu anderen Epochen – vorher wie nachher – begeistert mich am Barock die Fülle, Pracht und Üppigkeit auf allen Ebenen. In der Musik – hier exemplarisch und im besten Sinne nicht nur in den vokalen Werken Bach’s zur Übereinstimmung gebracht – kommen für mich der Gottesbezug, die tiefe Gläubigkeit hinzu. Etwas, was heute weitgehend abhanden gekommen ist und beim Erleben Bachscher Musik wieder durchschimmert.

In diesem Jahr 2022 erinnert sich die Musikwelt u.a. des 125. Todesjahres des großen Romantikers Johannes Brahms – ebenfalls ein großer Verehrer der einzigartigen Kompositionskunst Johann Sebastian Bach‘s. Neben zahlreichen wunderschönen Liedern komponierte Brahms jedoch nur einen Liederzyklus: „Die schöne Magelone“. Er basiert auf der ebenso alten wie beliebten provençalischen Liebesgeschichte, deren romantisierte Version von Ludwig Tieck Brahms als Basis diente. Eine Besonderheit dieses Zyklus‘ ist, dass normalerweise ein Sprecher / Schauspieler die Liebesgeschichte zwischen den 15 Liedern weiter erzählt. Da ich neben meiner Tätigkeit als Sänger sehr gerne auch Sprechrollen übernehme, ist es alleine schon eine Besonderheit dieser CD beziehungsweise der Konzerte mit diesem Zyklus, dass ich hier beide Rollen übernehme. Auch diese CD spielte ich in der für alle Musiker so schweren Corona – Zeit ein.

Sehr gerne wäre ich bereit, auch diesen wunderschönen Liederzyklus in Arnstadt zu singen.

In Vorfreude auf dieses Konzert bei Ihnen in Arnstadt grüße ich herzlich,

Klaus Mertens

Ab sofort ist das Programmheft mit allen wichtigen Informationen zu den Künstlern und den Konzertprogrammen erhältlich.

Wo? Tourist-Information Arnstadt, Makt 1, 99310 Arnstadt oder ab der nächsten Woche jeweils an den Abendkassen zu den Konzerten.

Der Geschäftsführer von Arnstadt Kristall, Christian Heller, hat dem Team des Arnstädter Bach-Festivals, Werkleiter Jörg Neumann und Festivalmanagerin Alexandra Lehmann, die diesjährigen Künstlerpräsente überreicht. Wie im letzten Jahr unterstützt Arnstadt Kristall das Arnstädter Bach-Festival mit hochwertigem personalisierten Kristall, welches im werkseigenen Betrieb verarbeitet wird.

„Für uns ist es in wunderbares Geschenk mit regionalem Bezug, welches wir an unsere Musiker weitergeben.“, so Werkleiter Jörg Neumann.

Zum heutigen Tag des Kusses wurde unser junger Arnstädter Bach mit ganz vielen Luftküssen verwöhnt. Kantor Jörg Reddin, Festivalmanagerin Alexandra Lehmann und Yvonne Franke vom Festivalteam konnten es sich nicht nehmen lassen.

Auf den Spuren der Bachfamilie

Der Komponist Johann Sebastian Bach verbrachte die Hälfte seines Lebens in Thüringen, bevor es ihn nach Köthen und Leipzig zog. In diesen Tagen erinnert Leipzig mit dem Bachfest an den großen Thomaskantor. Arnstadt, wo J. S. Bach seine Jugend erlebte, feiert vom 13. bis 17. Juli sein Bach-Festival unter dem Motto „Lied, Klang und Gesang“. Bei so vielen Gemeinsamkeiten bleiben gegenseitige „Familienbesuche“ in den Bachorten nicht aus.

Bereits am Montag, dem 13. Juni, durfte der Arnstädter Bachchor, dessen Chorleiter Jörg Reddin auch Programmchef des Arnstädter Bach-Festivals ist, vor ausverkauftem Haus im Leipziger Paulinum singen. Einen Tag später begab sich das Bachfest Leipzig, zu einer Konzertfahrt, nach Arnstadt auf die Spuren der Familie Bach. Die beiden gegenseitigen Konzerte sind nicht der einzige Austausch zwischen den Bachstädten.

Die Managerin des Bach-Festival Arnstadt, Alexandra Lehmann, ist nach Leipzig gereist, um für ihre Konzertreihe zu werben. Gelegenheit dazu bietet die Präsentation der Himmelsburg durch die Thüringer Tourismus GmbH.

Die Himmelsburg, für die Bach seine wunderbaren Weimarer Kantaten schrieb, ging 1774 durch einen Brand verloren. In einem ambitionierten Projekt wurde sie zumindest virtuell wiedererrichtet. Mit VR-Brille und Kopfhörer können Bachfreunde eine Zeitreise in die Bach-Zeit unternehmen und mit der Kantate „Himmelskönig, sei willkommen“ (BWV 182) die besondere Akustik der einstigen Weimarer Schlosskapelle erleben.

Die Vorfreude ist groß bei Jörg Reddin, dem künstlerischen Leiter des Arnstädter Bach-Festivals. Schon vor zwei Jahren hatte er ein Konzertprogramm erarbeitet, dass sich ganz auf das Lied als musikalische Form konzentriert. Doch dann kam Corona mit all seinen Einschränkungen. Nun, im inzwischen dritten Anlauf, kann das Bach-Festival endlich unter dem Motto „Lied, Klang und Gesang“ stattfinden.

„Jede Verschiebung“, verrät Jörg Reddin, „bringt natürlich auch Änderungen im Programm mit sich. Aber das muss nicht immer negativ sein“. Ein Beispiel dafür ist das Eröffnungskonzert am 13. Juli, dass auch ohne Gesang perfekt zum diesjährigen Festivalmotto passt. Die Pianistin Ragna Schirmer spielt Vokalmusik, die von bedeutenden Komponisten, wie J. S. Bach und Franz Liszt, für das Klavier bearbeitet wurden.

Nicht nur die Künstler, auch die Veranstaltungsorte können sich ändern. So freut sich Klaus Mertens auf seinen Auftritt in der Arnstädter Oberkirche. Dort wird der vielfach ausgezeichnete Bassbariton geistliche Lieder aus Schemellis „Musicalischem Gesangbuch“ zum Besten geben. Und was ist das persönliche Hightlight für Jörg Reddin? „Singer Pur werden sicher fantastisch“, verrät der Kirchenmusiker, „aber besonders spannend finde ich Dorothee Mields und Christine Schornsheim. Für dieses Konzert bringen wir einen historischen Flügel aus dem 18. Jahrhundert in die Liebfrauenkirche“. Und dann hat Reddin noch einen besonderen Tipp für alle Festivalbesucher: „Die neue Bachausstellung im Schlossmuseum wurde kurz vor dem ersten Lockdown eröffnet und ist durch Corona bisher leider ein bisschen untergegangen. Wer die noch nicht kennt, sollte sie auf jeden Fall einmal besuchen.“

In den letzten Wochen wurde das ursprünglich für März geplante Programm auf den neuen Termin angepasst. Historische Verbindungen gibt es auch zum diesjährigen Festivaltermin. Am 13. Juli 1703 nahm der damals 18-jährige Johann Sebastian Bach die Wender-Orgel in der Bachkirche ab. Der Beginn einer einzigartigen Weltkarriere und der Beginn unseres diesjährigen Sommerfestivals.

Leider konnten nicht alle Künstler, die im März geplant waren, in den Sommer übertragen werden. So wurde ein neues, auf das Jahresmotto abgestimmtes, Programm entwickelt. Die künstlerische Qualität hat dabei aber in keiner Weise gelitten, sondern konnte sogar noch aufgewertet werden.

Flyer und Programmhefte werden derzeit gedruckt und sind in ein paar Tagen erhältlich. Das Festivalprogramm kann aber bereits schon auf der Website eingesehen werden. Tickets können ebenfalls ganz bequem über unsere Webseite gebucht werden.

Leider müssen wir das für März geplante Bach-Festival in den Sommer verschieben. Die aktuelle Thüringer Verordnung und auch die pandemische Situation lassen eine seriöse Planung für den März leider nicht zu.

Die Verschiebung ist für unsere Künstler, für unsere Gäste sowie für uns als Veranstalter sehr bedauerlich, trotzdem werden wir alles daran setzen in diesem Jahr ein hochklassiges und würdiges Bach-Festival Arnstadt stattfinden zu lassen.

Wir haben im letzten Jahr gute Erfahrungen mit einem Festival im Sommer gemacht. Alle Hauptkonzerte waren letztlich ausverkauft. Die warme Jahreszeit biete zudem noch einmal eine andere Atmosphäre und Möglichkeiten zur Gestaltung des Festivals. Nun gehe es darum, die Konzerte mit den Künstlern zu planen. Nach Möglichkeit sollen alle Künstlerinnen und Künstler, die für März geplant waren, auch für den Sommer gebunden werden.

Bereits gekaufte Tickets dürfen storniert werden. Tickets, welche in einem Pressehaus, bei einem Ticket Shop Thüringen Service-Partner oder einer Tourist Information erworben wurden, können in der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden. Wenn die Tickets über den Onlineshop oder die Tickethotline erworben wurden, müssen die Tickets an den Ticket Shop Thüringen zurückgeschickt werden. Der Ticketbetreiber wird sich mit allen Kunden in Verbindung setzen und über das weitere Vorgehen informieren.

Sobald das Sommerprogramm fest steht werden wir es schnellstmöglich veröffentlichen. Wir bitten um Verständnis.